Etwa 37 % der Schüler verschicken weniger als fünf Bewerbungen im Zuge der Ausbildungssuche. Um als Unternehmen auf diesem Bewerbungsstapel zu landen, solltest du deine Recruiting-Prozesse auf den Prüfstand stellen. Gepaart mit dem Wissen um die aktuellen Azubi Recruiting Trends 2022, verschaffst du dir damit einen klaren Wettbewerbsvorsprung.
Highlights in diesem Beitrag:
- Erkenntnisse der Azubi Recruiting Trends Studie
- 5 Recruiting Trends aus 2022
- Vorausblick: Recruiting Trends 2023
- Azubis finden mit StudySmarter
Welche Entwicklungen sich derzeit im Azubi Recruiting abzeichnen, welche Methoden veraltet sind und auf welche Kanäle du nicht verzichten solltest, erfährst du in diesem Beitrag.
Azubi Recruiting Trends – 2022 Studie
Das Unternehmen U-Form befragt jährlich deutschlandweit Schüler, Auszubildende und Ausbildungsverantwortliche zu Azubi Recruiting Trends. Von Januar bis März 2022 nahmen 6.754 Teilnehmer an der Online-Befragung teil.
Einige interessante Erkenntnisse zu Bewerbern im Überblick:
- 49 % erhalten Ratschläge der Eltern für die Berufsfindung.
- 83 % nutzen Google zur Suche nach möglichen Ausbildungsstellen.
- 57 % sind gute Jobmöglichkeiten nach der Ausbildung wichtig.
- 37 % verschicken weniger als 5 Bewerbungen.
Welche Trends sich aus den Studienergebnissen ableiten lassen, zeigen wir dir im nächsten Abschnitt.
Azubi Recruiting Trends 2022 – 5 Trends im Überblick
Innerhalb der Azubi Recruiting Trends Studie 2022 wurden nicht nur neue Formate und Tools, sondern auch bewährte Methoden aufgedeckt. Wie du dein Azubi Recruiting zukunftsfähig gestalten kannst und auf welche Elemente du dabei nicht verzichten sollten, fassen wir dir hier zusammen.
Trend 1: Mehr erlebbare Berufseinblicke
In der Studie äußerten sich zukünftige Auszubildende sehr positiv gegenüber dem Einsatz von Praktika zur Berufsorientierung. Die Mehrheit der Befragten empfände weitere Praktika als hilfreich. Etwa 65 % würden sogar ein Praktikum innerhalb der Ferienzeit begrüßen.
Hilf deinem Azubi Recruiting durch unterschiedliche Praktikumsformate auf die Sprünge, wie beispielsweise:
- Einzelne Schnuppertage
- Klassische Schul-Praktika
- Betriebsbesichtigungen
- Girls & Boys Day
Neben Praktika werden auch virtuelle Berufseinblicke von 71 % der Befragten positiv bewertet. Unternehmen können beispielsweise vermehrt Einblicke in den Berufsalltag ihrer Auszubildenden und jungen Berufseinsteiger gewähren.
Mögliche Formate:
- 1 Tag im Leben eines Auszubildenden zum/zur …
- Interviews mit aktuellen Auszubildenden
- Was macht eigentlich ein … ?
Ein weiteres Beispiel: Das Unternehmen Miele hat sich im Zuge der Coronapandemie für einen digitalen Ausbildungstag entschieden, welcher in einem Livestream ausgetragen wurde. Die Videoaufzeichnung wurde im Anschluss auch auf der eigenen Karriere-Website integriert.
Tipp: In unserem Beitrag Schulmarketing findest du weitere Möglichkeiten, wie du deine Arbeitgebermarke im schulischen Umfeld präsentieren kannst.
Trend 2: Azubi Karriereseite als unerlässlicher Grundstein
Immerhin nutzen 77 % der Befragten die Karriere-Seite von Unternehmen zur Suche nach geeigneten Ausbildungsstellen. In der Studie wird die Azubi-Karriereseite als wichtigstes Hygienekriterium genannt. Unternehmen legen damit den Grundstein für ein erfolgreiches Azubi-Recruiting.
Nutze die Seite für alle Informationen zum Ausbildungsablauf, den Voraussetzungen und Zukunftschancen. Lass dabei (ehemalige) Auszubildende zu Wort kommen und von ihrem Arbeitsalltag berichten. Auf diese Weise erhalten Bewerber eine bessere Vorstellung davon, was das Berufsbild ausmacht und welche Aufgaben auf sie zukommen. Gleichzeitig bietet sich dir die Möglichkeit für eine attraktive Unternehmenspräsentation und die Darstellung von Alleinstellungsmerkmalen auf dem Arbeitsmarkt.
Trend 3: digitaler Ausbildungsentscheider
Mit einem digitalen Ausbildungsfinder können Nutzer nach ihren Stärken und Schwächen sowie Vorstellungen und Bedürfnissen gefragt werden, um passende Ausbildungsvorschläge zu erhalten. 75 % der Befragten halten solche Tests für die Berufsorientierung für eine gute Idee und schätzen die Einbindung dieses Elements innerhalb der Unternehmens-Webseite.
Unternehmen können entweder eigenständig kleine Quizformate entwickeln oder auf bestehende Tools zurückgreifen. Beliebt ist beispielsweise der Ausbildungsfinder von Elementare Vielfalt, welcher sich mit Berufen in der Chemie-Branche beschäftigt.
Trend 4: Stellenanzeigen auf dem Prüfstand
Auch im Hinblick auf Stellenanzeigen gibt es noch Verbesserungsbedarf für Unternehmen. Bewerber legen großen Wert auf die Qualität und wollen vom Unternehmen überzeugt werden. Dabei lassen sich 75 % der Befragten von der grafischen Qualität beeinflussen. Noch wichtiger erscheint jedoch die Qualität der Texte, welche 91 % als wichtig erachten.
Sorge mit einem eigenen Stil und der Ausrichtung an die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe dafür, dass du positiv aus der Masse herausstichst. Die Deutsche Bahn schafft es in knappen Worten zusammenzufassen, was zukünftige Auszubildende erwarten können. Statt nur darauf ausgelegt zu sein, was das Unternehmen sucht, findet eine Orientierung an der Zielgruppe statt. Ganz nach dem Motto: „Das können wir dir bieten!“.
Bevor du dich jetzt kreativ bei der Gestaltung deiner Stellenanzeigen austobst, noch eine interessante Erkenntnis der Studie: Während 63 % humorvolle Anzeigen durch beispielsweise den Einsatz von Memes begrüßen, finden 37 % diese Stellenanzeigen unangemessen oder peinlich. Wie so oft kommt es hierbei auf die Dosis, die Art der Zielgruppe und eine glaubwürdige Darstellung an. Wer in dieser Königsdisziplin punkten will, sollte die Sprache seiner Zielgruppe bestens kennen und zum Unternehmen passende Wortwitze finden.
Basis hierfür ist, dass du deine Employer Brand bestens kennst. Möchtest du diese noch einmal auf den Prüfstand stellen? Dann lies hier unseren Artikel zum Thema „Employer Branding Strategie„.
Trend 5: Alternative Zielgruppen
Lange Zeit galt die Devise, dass nur gute Noten für eine erfolgreiche Karriere zählen. Jedoch sagen diese nicht zwangsläufig etwas über den Ausbildungserfolg aus. Wer nur auf die Noten schaut, lässt möglicherweise unentdeckte Talente durch das Bewerbungsraster fallen. Viel wichtiger ist es, im Bewerbungsprozess herauszufinden, welche Kandidaten die erforderlichen Fähigkeiten für den Ausbildungsberuf mitbringen.
In einem Online-Test, den etwa die Hälfte der Befragten bevorzugen, können beispielsweise inhaltliche Anforderungen abgeglichen werden. In einem Vorstellungsgespräch wird dann die persönliche Eignung für das Unternehmen in den Fokus gesetzt: Passt die Unternehmenskultur zum Kandidaten?
Neben leistungsschwächeren Kandidaten denkt die Mehrheit der Unternehmen beim Azubi Recruiting auch über den Einbezug weiterer Zielgruppen nach. Wenn sich weiterhin zunehmende Schwierigkeiten in der Besetzung der Ausbildungsplätze abzeichnen, wenden sich Unternehmen auch an …
- 86 % Studienabbrecher,
- 85 % ältere Auszubildende,
- 86 % Quereinsteiger,
- 67 % Teilzeit-Auszubildende,
- 63 % junge ausländische Erwachsene.
Die Sparkasse hat auf der eigenen Karriere-Webseite beispielsweise bereits eine eigene Unterseite zum Thema Studienabbruch integriert. Auf diese Weise finden Studienzweifler eine Anlaufstelle im Unternehmen und einen möglichen Plan B.
Tipp: Mach deine Arbeitgebermarke fit für Talente der neuen Generation. Hilfreiche Tools und Strategien findest du in unserem kostenlosen Employer Branding Guide.
Azubi Recruiting Trends 2023 – Was verspricht die Zukunft?
Grundsätzlich zeichnet sich seit Jahren ein Trend der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung des Bewerbungsprozesses ab. Neue digitale Tools kommen auf den Markt, um den Bewerbungsprozess stetig effizienter zu gestalten. Auch das Auswahlverfahren läuft nicht nur vor Ort in den Unternehmensräumen, sondern virtuell in Online-Assessments statt.
In den kommenden Studien und Befragungen wird sich zeigen, welche digitalen Tools und Azubi Recruiting Trends 2023 bei der jungen Zielgruppe auf Begeisterung stoßen. Vielleicht wird das Bewerbungsvideo ein Anschreiben dauerhaft ablösen. Wenn kostengünstige Lösungen für den Einsatz von Gamification-Elementen geschafft werden, könnte sich zudem eine größere Nutzung von Videospiel-Elementen und Quizformaten im Recruiting zeigen.
Um die neuesten Azubi Recruiting Trends aktiv verfolgen zu können, solltest du nah an deiner Zielgruppe bleiben. Beobachte Online-Diskussionen in Foren oder auf Social Media Kanälen, um zeitnah auf sich ändernde Bedürfnisse eingehen zu können. Damit bleibst du dem Wettbewerb um Nachwuchstalente immer einen Schritt voraus.
Weitere Tipps, damit unbesetzte Ausbildungsplätze der Vergangenheit angehören, findest du auch in unserem Beitrag Azubis finden.
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