Employer Reputation Management – Dein Weg zum guten Ruf

Employer Reputation Management, Frau freut sich über etwas auf dem Laptop, StudySmarter

Über die Hälfte der jungen Nachwuchstalente wird sich vor einer Bewerbung mit ziemlicher Sicherheit zunächst deine Arbeitgeberbewertungen auf verschiedenen Plattformen anschauen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie 2018 in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Innofact 2018 gekommen. Damit Bewerber dich von Anfang an von deiner besten Seite kennenlernen, solltest du auf ein ausgefeiltes Employer Reputation Management setzen. Wir zeigen dir, wie du dir einen positiven Arbeitgeberruf aufbaust und reichweitenstark präsentierst!

Employer Reputation Management Definition und Faktoren

Deine Employer Reputation lässt sich nicht so einfach selbst gestalten und in Werbekampagnen platzieren. Stattdessen bildet sich der Ruf als Arbeitgeber durch die Erfahrungen und Bewertungen (ehemaliger) Mitarbeiter und Bewerber. Diese können sowohl persönlich im Bekanntenkreis, als auch über Arbeitgeberplattformen geteilt werden und auf diese Weise die Wahrnehmung deiner Arbeitgebermarke weitreichend beeinflussen.

Mit dem Employer Reputation Management überwachst, kontrollierst und steuerst du deinen Ruf. Im Fokus stehen hierbei ein aktiver Dialog zu deinen Zielgruppen sowie der langfristige Aufbau von Vertrauen.

Employer Reputation Management Faktoren

Die Employer Reputation wird vorrangig durch die weichen Faktoren der Arbeitgeberattraktivität gebildet, bspw. Unternehmenskultur, Werte, soziales Miteinander oder Führungskultur. Diese Faktoren erhalten durch die Erfahrungen (ehemaliger) Mitarbeiter eine höhere Glaubwürdigkeit. Bewerber können vom Unternehmen getätigte Aussagen zur Unternehmenskultur mit den Eindrücken in Arbeitgeberbewertungen abgleichen und evaluieren, wie stimmig das erzeugte Gesamtbild ist.

Employer Reputation Management und Employer Branding

Innerhalb des Employer Reputation Management und dem Employer Branding gibt es einige zentrale Besonderheiten. In der Praxis sind die Begriffe Employer Reputation und Employer Brand so starr miteinander verwoben, dass diese oft zusammen verwendet werden.

Im Unterschied zu der vom Unternehmen aufgebauten Employer Brand wächst die Employer Reputation über einen längeren Zeitraum aus sich selbst heraus. Gebildet wird sie durch die Wahrnehmung der Rezipienten, beispielsweise (ehemalige) Mitarbeiter oder Bewerber. Den inhaltlichen Schwerpunkt bilden hierbei vorwiegend die weichen Faktoren eines Arbeitgebers: Unternehmenskultur, Werte und Vision. Im Gegenzug dazu hat die Employer Brand häufig ein werbliches Ziel und stellt häufiger Themen wie Karrieremöglichkeiten und Vergütung in den Fokus.

Für den langfristigen Erfolg deiner Employer Branding Strategie sollte das Employer Reputation Management einen stabilen äußeren Rahmen bieten. Auf diese Weise profitierst du langfristig von…

  • …einem erhöhten Vertrauen in die Arbeitgebermarke:
    Je mehr Stimmen positiv von dir als Arbeitgeber berichten, desto mehr Vertrauen schenken Bewerber den Aussagen innerhalb des Employer Brandings.
  • …Glaubwürdigkeit deiner Employer Brand:
    Mitarbeiter-Testimonials gelten als besonders glaubwürdig und authentisch.
  • …mehr Zuspruch im Recruiting:
    Stoßen Bewerber auf eine Vielzahl von positiven Äußerungen zu dir, werden sie sich bestärkt fühlen, sich in deinem Unternehmen zu bewerben. Dies äußert sich auch in der Antwort auf Angebotszusagen sowie Initiativbewerbungen.

Tipp: Lies auch unseren kostenlosen Guide für den Aufbau einer starken Arbeitgebermarke.

Employer Reputation Management – Risiken frühzeitig erkennen

Employer Reputation Management sollte frühzeitig mitgedacht werden. Das belegen die Ergebnisse einer Studie aus dem Jahr 2017, in welcher Glassdoor die Bedeutung von Arbeitgeberbewertungen anhand einer Befragung von 238 Teilnehmern untersuchte. Dabei zeigten sich drei wichtige Erkenntnisse:

  1. Mitarbeiterbewertungen wurden im Vergleich zu Arbeitgeberauszeichnungen oder Preisen als vertrauenswürdigere Quelle angesehen.
  2. Positive Arbeitgeberbewertungen führten zu einer Bestärkung, sich zu bewerben und das Unternehmen weiterzuempfehlen.
  3. Unternehmen mit schlechten Bewertungen müssten durchschnittlich 10 % mehr Gehalt anbieten, damit Kandidaten über einen Arbeitgeberwechsel nachdenken.

Daher ist das aktive Employer Reputation Management ein entscheidender Faktor für den langfristig wirtschaftlichen Erfolg. Während ein guter Arbeitgeberruf zu mehr Bewerbungen und einem Vertrauen auf Bewerberseite führt, kann die Wahrnehmung auch zunehmend in das andere Extrem umschlagen. Es gilt, Verbesserungspotenzial frühzeitig zu erkennen, den Dialog mit der Zielgruppe zu suchen und ein positives Stimmungsbild aufrecht zu halten.

Unternehmensimage stärken – Employer Reputation Management Strategien

Das Employer Reputation Management ist keine leichte Aufgabe. Neben jeder Menge Fingerspitzengefühl wird vor allem ausreichend Zeit benötigt. Wir geben dir im folgenden Abschnitt Tipps an die Hand, mit denen du den Prozess in deinem Unternehmen strukturierter und effizienter gestaltest.

Überblick verschaffen: Employer Reputation Management

Dein Employer Reputation Management sollte mit einer Bestandsaufnahme deines Arbeitgeberrufs beginnen. Hierzu gilt es zunächst, die Kanäle herauszufiltern, auf welchen deine Zielgruppe über dich spricht. Neben internen Mitarbeiterbefragungen kannst du mit verschiedenen Tools mehr über die Außenwahrnehmung deines Unternehmens erhalten.

Social Listening – Tools im Employer Reputation Management

Um einen Eindruck deines Arbeitgeberrufs zu erhalten, musst du Bewertungen, Kommentare und Erwähnungen deines Unternehmens aktiv beobachten. Dieser Prozess wird unter dem Begriff Social Listening abgedeckt. Dabei werden Konversationen in sozialen Netzwerken, Plattformen, Foren oder auch Blogs analysiert, um einen Einblick in Meinungen und Bedürfnisse von Zielgruppen zu erlangen.

Um das Social Listening zu erleichtern, können verschiedene Tools zum Einsatz kommen:

  • Google Alerts: Lege deinen Unternehmensnamen und weitere relevante Begriffe fest, um bei einer Erwähnung per E-Mail von Google informiert zu werden – so bleibst du immer auf dem neuesten Stand.
  • Recherche: Nutze die klassische Recherche über eine Suchmaschine, um herauszufinden, auf welchen Kanälen du erwähnt wirst. Um die Ergebnisse nicht zu beeinträchtigen, solltest du nicht mit deinem Unternehmensprofil angemeldet sein und den Inkognito-Modus verwenden.
  • Employer Reputation Software: Für das Monitoring können je nach Einsatzgebiet und Unternehmensgröße verschiedene Tools hilfreich sein. Einige Beispiele: Brandwatch, Digimind und Brandmentions.
  • Externe Berater: Möchtest du einen professionellen Image-Check erhalten, kannst du auch einen externen Berater oder eine Agentur beauftragen.

Relevante Employer Reputation Management Kanäle

Aus deiner Recherche konntest du nun die wichtigsten Kanäle für dein Unternehmen ableiten. Innerhalb deines Employer Reputation Managements solltest du diese Kanäle besonders fokussieren und kontinuierlich überwachen. Da jederzeit neue Kanäle hinzukommen können, gilt es den Blick dabei weiterhin offenzuhalten.

Mögliche Kanäle:

  • Arbeitgeberbewertungsplattformen
  • Social-Media-Plattformen
  • Google Business Profil
  • Blogs und Foren
  • Nachrichtenportale und Fachpresse
  • Podcasts und Videos

Bewertungen überwachen – Ergebnisse festhalten

Damit du das volle Potenzial aus dem Employer Reputation Management schöpfen kannst, solltest du deine Ergebnisse unbedingt festhalten. Hierbei nehmen Personalverantwortliche eine doppelte Funktion ein. Einerseits kommunizieren sie mit den Bewertern auf verschiedenen Plattformen nach außen, andererseits tragen sie die Erkenntnisse auch in die internen Unternehmensprozesse. Werden Tendenzen innerhalb von Bewertungen und Kommentaren erkannt, können präventive Maßnahmen eingeleitet werden, um zukünftig weitere Kritik zu vermeiden.

Positive AspekteNegative AspekteKonkrete Vorschläge
Guter KollegenzusammenhaltSchlechte FührungWeiterbildungsangebot ausbauen

Auf Bewertungen reagieren – Best Practices im Employer Reputation Management

Innerhalb des Employer Reputation Managements solltest du auf alle Bewertungen reagieren – das gilt sowohl für positive als auch negative. Auf diese Weise verdeutlichst du, dass dir die Meinung deiner Zielgruppen wichtig ist und du diese ernst nimmst.

Umgang mit schlechten Bewertungen

Bei negativen Bewertungen gilt es einen ruhigen Kopf zu bewahren und sachlich zu reagieren. Auch wenn eine Bewertung scheinbar nicht gerechtfertigt erscheint, solltest du dich nicht auf persönliche Konfrontationen einlassen. Werden keine Gründe für eine Bewertung angeführt, kannst du innerhalb deiner Antwort nach konkreten Beispielen fragen, um die Situation besser nachvollziehen zu können.

Auf einen Standard-Text solltest du möglichst verzichten. Auch wenn damit eine Antwort gegeben wird, wirkt diese in den meisten Fällen, als würdest du Bewertungen nicht aktiv lesen und darauf individuell eingehen.

Best Practice Beispiel: Santander Bank

Die Santander Bank sieht Bewertungen auf Kununu als Chance an, um sich als Arbeitgeber weiterzuentwickeln. Das spiegelt sich auch im Umgang mit Kritikpunkten wider.

Im Februar 2023 wurde die Santander Bank mit 4,3 Sternen bewertet – ein sehr gutes Ergebnis, mit noch etwas Luft nach oben. Ein Kritikpunkt findet sich im Bereich Umweltbewusstsein: „Weiterhin zuviel Papier, das muss verändert werden“.

Das Unternehmen antwortet zeitnah im selben Monat und geht aktiv auf den Verbesserungsvorschlag ein: „[…]Es ist schon vieles vollbracht, jedoch haben wir noch ein Stück des Weges vor uns. Den Umgang mit Papier wollen wir bewusster gestalten, da wir das Thema Nachhaltigkeit ernst nehmen.“

So betreibt die Santander Bank gutes Employer Reputation Management:

  • Zeitnahe Reaktion auf Bewertungen
  • Beachtung sowohl der positiven als auch negativen Bewertungen
  • Annehmen und Eingestehen von Verbesserungspotenzial
  • Angabe einer Kontaktmöglichkeit für einen gemeinsamen Austausch (E-Mail-Adresse)

Unternehmensimage steigern – Profile pflegen

Neben deinen Unternehmensprofilen auf diversen Social-Media-Plattformen kannst du auch bei Arbeitgeberbewertungsplattformen wie kununu oder glassdoor ein eigenes Profil pflegen. Diesen Schritt solltest du innerhalb deines Employer Reputation Managements unbedingt nutzen, um deine Arbeitgebermarke stark und einzigartig zu präsentieren. Zeige, dass du stolz auf deine Employer Brand bist und dich nicht verstecken musst.

Typische Bestandteile eines Arbeitgeberprofils

  • Headerbild: Erzeuge Aufmerksamkeit durch deine Employer Value Proposition und authentische Fotos.
  • Unternehmensinfo: Stelle dich als Arbeitgeber vor, gehen dabei vor allem auf die Unternehmenskultur, Werte und besondere Vorteile für deine Mitarbeiter ein.
  • Medien: Häufig können weitere Fotos und Videos eingebunden werden. Auf diese Weise kannst du deine Mitarbeiter:innen und authentische Unternehmenseindrücke präsentieren.
  • Verlinkungen: Damit deine Zielgruppe dich auch auf anderen Kanälen schnell wiederfindet, solltest du mögliche Verlinkungen zu deiner Karriere-Website oder Social-Media-Plattformen nutzen.

Wenn du deine Arbeitgebermarke stärken willst, bietet dir StudySmarter verschiedene Möglichkeiten, deinen Unternehmensauftritt zu gestalten. Du kannst beispielsweise ein Unternehmensprofil erstellen, dass dir Sichtbarkeit bei über 21 Millionen jungen Talenten in Deutschland garantiert. Dort kannst du die wichtigsten Informationen, Bilder und Videos sowie deine Karriere-Seite verlinken. Für User, die sich für dein Unternehmen interessieren, empfehlen wir die Einbindung von offenen Stellenanzeigen. Diese kannst du im Self-Service verwalten und so sicherstellen, dass die komplette candidate journey abgedeckt ist.

Employer Reputation Management, Auszug aus dem Header des Arbeitgeberprofils der Telekom, StudySmarter
Employer Reputation Management auf kununu

Community Management auf Social Media

Neben der aktiven Überwachung von Bewertungen auf entsprechenden Plattformen, solltest du auch einen Blick auf Erwähnungen innerhalb von Social-Media-Plattformen werfen. Meinungen zu deinem Unternehmen als Arbeitgeber müssen dabei nicht nur direkt auf deine Beiträge erfolgen, sondern können grundsätzlich überall auftauchen.

Darauf solltest du achten:

  • Social Media ist besonders schnelllebig. Antworten werden innerhalb weniger Stunden bis maximal zum nächsten Tag erwartet.
  • Sprich Nutzer persönlich an und beantworte Fragen individuell. Standardisierte Antworten sind ein Tabu.
  • Nimm Vorschläge dankend an und zeig dich offen für Veränderungen, ganz nach dem Motto: „Wir wollen uns stetig weiter entwickeln!“

Positives Unternehmensimage – Mitarbeiter zu Feedback animieren

Die Grundvoraussetzung für eine positive Employer Reputation ist ein zufriedenes Team und eine vertrauensvolle Atmosphäre. Noch bevor aufkommendem Ärger innerhalb von öffentlichen Bewertungen Luft gemacht wird, sollten Mitarbeiter intern die Gelegenheit haben, Missstände offen anzusprechen. Auf diese Weise können frühzeitig Lösungen gefunden werden, welche negativen Bewertungen zuvorkommen. Um hierfür eine Routine zu entwickeln, sollten in regelmäßigen Abständen (bspw. quartalsweise) Feedbackgespräche stattfinden.

Häufig kommt es jedoch auch dazu, dass positive Erfahrungen im Vergleich zu negativen weniger häufig auf Arbeitgeberbewertungsplattformen geteilt werden. Daher solltest du deine Mitarbeiter aktiv dazu ermutigen, ihre Eindrücke zu teilen.

Eine Führungskraft kann beispielsweise am Ende eines Feedbackgesprächs den Mitarbeiter dazu bestärken, seine Erfahrungen in einer Arbeitgeberbewertung festzuhalten. Eine weitere Möglichkeit bietet die direkte Bitte in einem internen Newsletter oder dem Intranet. Zeig deinen Mitarbeitern in diesem Kontext auf, welchen Einfluss sie nehmen können und wie es dem gesamten Team weiterhilft.

Erfahre in unserem Beitrag „Schlechtes Employer Branding„, wie du häufige Fehler vermeidest, um dein positives Unternehmensimage aufrecht zu erhalten.

Präsenz bei der Next Gen zeigen – Unternehmensimage stärken


Die Stärkung deines Unternehmensimages kann über viele Kanäle erfolgen. Für jedes Unternehmen ist es wichtig, auch kommende Generationen frühzeitig an sich zu binden. So kannst du beispielsweise über 21 Millionen junge Talente über StudySmarter erreichen. Unsere kostenlose Lernapp ermöglicht Schülern und Studenten, ihre Lerninhalte zu digitalisieren. Fortschrittliche Algorithmen helfen den Lernenden dabei, Materialien zu erstellen und ihr persönliches Lernziel langfristig zu verfolgen.

Unternehmen profitieren bei uns von vielen Platzierungsmöglichkeiten innerhalb des Lernprozesses, wie beispielsweise:

  • ein professionelles Unternehmensprofil
  • Erstellung von Stellenanzeigen für Berufseinsteiger
  • Anzeigen mit fein definierten Targeting-Optionen

Damit erreichst du zukünftige Nachwuchskräfte bereits vor der aktiven Arbeitssuche und stärkst deine Employer Brand schon jetzt bei den Talenten von morgen. Bereit, mit jungen Talenten in Kontakt zu treten? Dann schau dir eine Übersicht unserer Platzierungsmöglichkeiten an.

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