Mit dem E-Recruiting erreichen deine Personalbeschaffungsprozesse die nächste Stufe. Durch den Einsatz von Online-Plattformen, automatisierten System und digitalen Tools kannst du viel Zeit und Ressourcen sparen – während du gleichzeitig die qualifiziertesten Bewerber ansprichst. Bist du bereit, ein neues Level an Möglichkeiten für dein Unternehmen freizuschalten?
In diesem Beitrag bieten wir einen umfassenden Überblick zum Thema E-Recruiting:
- Grundlagen des E-Recruitings
- der E-Recruiting-Prozess
- Überblick: E-Recruiting Software
- Beispiele für den Einsatz von E-Recruiting
- Trends im E-Recruiting
E-Recruiting – Bedeutung für die Personalbeschaffung
E-Recruiting hat zum Ziel, Personalbeschaffungsprozesse effizienter und zielgerichteter zu gestalten. Es bietet dir nützliche Werkzeuge und Strategien, um qualifizierte Bewerber anzusprechen, den Auswahlprozess zu beschleunigen und letztlich die richtigen Talente für dein Unternehmen zu gewinnen.
E-Recruiting Definition
Im E-Recruiting (auch: Online-Recruiting) kommen digitale Technologien und Online-Plattformen für die Personalbeschaffung zum Einsatz. Durch diese Digitalisierung im Recruiting können Prozesse automatisiert, vorhandenes Personal entlastet und Ressourcen effizienter genutzt werden. Das E-Recruiting umfasst dabei alle Schritte der klassischen Personalbeschaffung und setzt diese in digitalen Formaten um.
Einige E-Recruiting Beispiele, die du vielleicht schon nutzt:
- Stellenanzeigen auf Online-Jobbörsen
- Social-Media-Recruiting
- Online-Bewerbungsformulare
- Video-Interviews
E-Recruiting Vorteile & Nachteile
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, führt kein Weg am E-Recruiting vorbei. Trotz allem gehen mit den vielen Vorteilen auch einige Herausforderungen und Risiken einher, die du im Blick behalten solltest, um an individuellen Lösungen für dein Unternehmen zu arbeiten. Wir haben dir die wichtigsten Aspekte hier gegenübergestellt:
E-Recruiting Vorteile | E-Recruiting Nachteile |
➜effiziente und zeitsparende Bewerberauswahl ➜Stellenangebote können einer breiten Masse zugänglich gemacht werden ➜Reduzierung von manuellem Aufwand für das Bewerbermanagement und damit verbunden Kostenersparnis ➜hohe Flexibilität für Unternehmen und Bewerber, indem Bewerbungen zu jeder Zeit ortsunabhängig eingereicht werden können ➜Verbesserung der Kandidatenerfahrung und des Arbeitgeberimages als modernes, innovatives Unternehmen ➜Förderung der Zusammenarbeit verschiedener Akteure innerhalb der Personalbeschaffung | ➜Verringerung des persönlichen Kontakts zwischen Unternehmen und Bewerbern möglich ➜Automatisierte Vorauswahl von Bewerbern kann zu Fehlentscheidungen führen ➜Einrichtung und Pflege der Prozesse erfordert eine gute technische Infrastruktur. Probleme oder Störungen im Bewerbungsprozess können zum Abbruch der Bewerbung oder einer schlechten Candidate Experience führen ➜Datenschutz- und Sicherheitsbedenken müssen berücksichtigt werden |
Digitale Personalbeschaffung – Der E-Recruiting Prozess
Der E-Recruiting-Prozess umfasst mehrere Schritte, angefangen von der Erstellung von Stellenanforderungen hin zum erfolgreichen Onboarding neuer Mitarbeiter. Wir geben einen Überblick über die verschiedenen Schritte und zeigen auf, welche Tools und Plattformen jeweils zum Einsatz kommen können, um den Prozess zu unterstützen.
1. Bedarfsanalyse und Stellenausschreibung
Ein digitales Bewerber- und Personalmanagement erlaubt es dir, jederzeit aktuelle Daten zu erfassen und den Bedarf an neuen Mitarbeitern effizienter zu analysieren. Diese Daten können mit zukünftigen Anforderungen und Unternehmenszielen zusammengeführt werden, um die Notwendigkeit bestimmter Qualifikationen zu ermitteln.
Einige E-Recruiting Plattformen beinhalten vorgefertigte Vorlagen und Standards für Stellenbeschreibungen. Auf diese Weise muss die Erstellung einer Stellenanzeige nicht stets wieder von vorn begonnen werden. Gleichzeitig helfen digitale Tools dabei, wichtige Keywords in die Anzeige einzuarbeiten, um für Stellenportale und Suchmaschinen optimiert zu sein.
2. Veröffentlichung der Stellenanzeige
Im E-Recruiting Prozess kann die Stellenanzeige leicht breit gestreut werden, um eine möglichst hohe Sichtbarkeit zu erlangen. Mögliche Kanäle:
- Online-Jobbörsen
- Karriere-Website
- Social-Media-Plattformen
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3. Bewerbermanagement
Indem eingehende Bewerbungen über ein Bewerbermanagement-System gebündelt werden, fällt es einfacher, die einzelnen Bewerber zu erfassen und verwalten. Sogenannte Bewerberverfolgungssysteme (Applicant Tracking Systems) verfolgen den gesamten E-Recruiting-Prozess. So ist es dir möglich, die Kanäle eingehender Bewerbungen sowie den Fortschritt einzelner Kandidaten zu analysieren.
4. Kandidatenauswahl
Ein automatisiertes Screening Tool kann dich bei der Vorauswahl von Bewerbern unterstützen. Dabei kommen Filter und Kriterien zum Einsatz, um Bewerbungsunterlagen zeiteffizient zu durchsuchen und qualifizierte Kandidaten zu identifizieren. Wichtig: Dein Tool sollte nicht die komplette Bewerberauswahl für dich übernehmen, sondern dich im Prozess unterstützen. In jedem Falle sollte die finale Entscheidung für oder gegen Kandidaten immer von einem Personalverantwortlichen getroffen werden.
5. Bewerberbewertung und Interviews
Nach einer Vorauswahl und Überprüfung durch einen Personalverantwortlichen, können ausgewählte Bewerber mit einem Klick im Bewerbermanagement-System zu einem Online-Interview oder persönlichen Gesprächen eingeladen werden. Möglich ist auch der Einsatz von Online-Assessment-Tools, welche die Fähigkeiten und Kenntnisse der Kandidaten testen. Dabei können spezifische Aufgaben, Tests oder Fragebögen zum Einsatz kommen.
6. Bewertung und Entscheidung
Das E-Recruiting ermöglicht eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten im Auswahlprozess, da alle relevanten Informationen elektronisch verfügbar und leicht zugänglich sind. Die Verwendung von digitalen Tools und Plattformen vereinfacht den Austausch von Feedback und ermöglicht eine fundierte Entscheidungsfindung.
7. Onboarding
Ein strukturiertes Onboarding ist wichtig, damit sich deine neuen Mitarbeiter von Anfang an gut aufgehoben und willkommen im neuen Team fühlen. Der Prozess kann ebenfalls durch verschiedene Tools im E-Recruiting unterstützt werden:
- Elektronische Unterlagen: Sowohl dem Unternehmen als auch dem Mitarbeiter stehen wichtige Unterlagen schnell zur Verfügung. Dies umfasst etwa Verträge, Formulare oder Handbücher. Das Versenden von Dokumenten über elektronischen Weg beschleunigt Prozesse und spart zusätzlich Papier ein.
- Online-Schulungen: Insbesondere bei Grundlagenschulungen lohnt sich der Aufbau eines internen Online-Portals. Hier erhalten neue Mitarbeiter Zugriff auf Schulungsmaterialien, Videos oder interaktive Tests. Diese Art der Schulungen erlauben das simultane Schulen mehrerer Mitarbeiter über verschiedene Standorte hinweg und das Bearbeiten der Unterlagen in einem eigenen Tempo.
- Onboarding-Plattformen: Auf einer digitalen Plattform kann der gesamte Onboarding-Prozess strukturiert werden. Mitarbeiter sowie Führungskräfte erhalten einen Überblick über den Status des Onboardings und den Ablauf wichtiger Schritte.
- Feedback: Damit du deine Prozesse stets optimieren kannst, ist Feedback unerlässlich. Mithilfe von Online-Fragebögen ist es möglich, neue Mitarbeiter automatisiert um ihre Erfahrungen zu bitten.
8. Talentpool und Nachverfolgung
Durch den Einsatz digitaler Tools und Plattformen kannst du potenzielle Kandidaten identifizieren und direkt in deinen Talentpool aufnehmen. Diese Kandidaten können über verschiedene Kanäle, wie z. B. Jobportale oder Karriereseiten, erreicht und angesprochen werden. Das E-Recruiting ermöglicht eine effiziente Verwaltung und Organisation der Bewerberdaten in einer zentralen Datenbank, was eine gezielte Nachverfolgung und Kontaktaufnahme erleichtert.
E-Recruiting Software
E-Recruiting-Software wird von Recruitern genutzt, um Teile der Personalbeschaffung zu automatisieren. Übliche Funktionen umfassen die Suche und Auswahl von Kandidaten, das Screening von Bewerbungsunterlagen sowie die Planung von Bewerbungsgesprächen.
Es gibt verschiedene E-Recruiting-Softwarelösungen auf dem Markt. Hier sind einige bekannte E-Recruiting-Software-Tools:
- Workday Recruiting
- SAP SucessFactors
- Oracle Taleo
- Greenhouse
- iCIMS Talent Cloud
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Aus dem Praxisalltag – E-Recruiting Beispiele
Viele Unternehmen setzen bereits auf E-Recruiting, um Bewerber aus der ganzen Welt zu erreichen, ihr Auswahlverfahren effizienter zu gestalten und die Personalverantwortlichen mit smarten Tools zu entlasten. Wir zeigen dir in diesem Abschnitt, welche Methoden dabei zum Einsatz kommen.
Online Prozesse für einen weiten Bewerberkreis
Mercedes nutzt verschiedene digitale Formate für die Auswahl von Kandidaten für das Führungskräfte-Programm „Leaders´Lab“. Einen Überblick über die einzelnen Schritte bietet eine Grafik, welche das Unternehmen auf der eigenen Karriere-Webseite zur Verfügung stellt: Online-Bewerbung, Online-Assessment-Center und Video-Interview ermöglichen ein ortsunabhängiges Kennenlernen der Kandidaten.
Gamification für die Suche nach Talenten
Das Unternehmen Uber setzt auf Gamification, um vielversprechende Talente zu entdecken. Nutzer erhielten in der App die Möglichkeit an der „Hacker Challenge“ teilzunehmen und ihre Grundkenntnisse im Programmieren unter Beweis zu stellen. Dabei wurden sie mit einer Reihe von kleinen Rätseln getestet. Wer alle Aufgaben lösen konnte, wurde auf die Karrieremöglichkeiten des Unternehmens hingewiesen.
Onboarding mit digitalen Helfern
Die Telekom nutzt eine eigene Onboarding-App, um neue Mitarbeiter in der Anfangszeit zu unterstützen. In einer Testphase wurde die App zunächst für das Onboarding neuer Praktikanten genutzt. In der App finden die Neulinge zahlreiche Informationen über das Unternehmen, nützliche Checklisten sowie Weiterbildungsangebote. Um die Nervosität vor dem ersten Tag zu senken, bietet die App auch einen Überblick darüber, an was die Mitarbeiter an ihrem ersten Tag denken müssen und wie sie sich am besten vorbereiten können.
Zukunftsweisend – E-Recruiting Trends
Um wettbewerbsfähig zu bleiben und auf dem sich ständig wandelnden Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein, ist es entscheidend auf dem neuesten Stand des Recruitings zu bleiben. Neue Trends und Entwicklungen ermöglichen dir, dir einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern zu verschaffen. Insbesondere die junge Zielgruppe, die mit digitaler Technologie aufgewachsen ist, erwartet innovative und moderne Recruiting-Ansätze. Wir stellen einige der wichtigsten Entwicklungen im Überblick vor.
Künstliche Intelligenz
KI und maschinelles Lernen werden verstärkt im E-Recruiting eingesetzt, da sie schnellere und effizientere Prozesse versprechen. Einige Einsatzgebiete sind beispielsweise:
- Ein lernender Chatbot, der Kandidaten bei der Stellensuche hilft, Vorschläge für verwandte Positionen gibt und allgemeine Fragen zum Bewerbungsprozess beantwortet.
- Die automatisierte Analyse von Bewerbungen durch Bewerbermanagement-Systeme.
- In digitalen Assessment-Center kann KI eingesetzt werden, um Bearbeitungsaufgaben interaktiv zu gestalten, Kandidaten sowie Personalverantwortliche bei der Bearbeitung zu unterstützen und die Ergebnisse in Echtzeit auszuwerten. Die Ergebnisse geben zudem Auskunft über die Effizienz der eingesetzten Testverfahren und Ausschluss darüber, wo noch Optimierungsbedarf besteht.
Gamification
Unternehmen nutzen spielerische Elemente und Gamification-Techniken, um Bewerbungsprozesse ansprechender und interaktiver zu gestalten. Bewerber können etwa Aufgaben oder Quiz lösen, um ihre Fähigkeiten zu demonstrieren und sich von anderen Bewerbern abzuheben.
Möglich sind auch interaktive Simulationsaufgaben in digitalen Umgebungen, um in einen Beruf zu schnuppern. Aber auch kleinere Elemente, wie ein Fortschrittsbalken im Online-Bewerbungsprozess sowie die Integration von Etappenzielen („Du hast es fast geschafft!“) können unter den Begriff Gamification im E-Recruiting gefasst werden. Das Einbinden verschiedener Gamification Elemente sorgt dafür, dass deine Arbeitgebermarke als besonders innovativ und locker wahrgenommen wird.
Social Media Recruiting
Die Nutzung von sozialen Medien im Recruiting-Prozess ist weiterhin ein starker Trend. Auf Plattformen wie Facebook, Instagram oder LinkedIn können Stellenanzeigen veröffentlicht und Beiträge zur Arbeitgebermarke veröffentlicht werden. Als Unternehmen profitierst du vor allem von einer großen Reichweite, einer hohen Interaktion mit deiner Zielgruppe sowie vielen Gestaltungsmöglichkeiten für deine Inhalte.
Innovative Beispiele für den Einsatz von sozialen Medien in der Personalbeschaffung findest du auch in unserem Beitrag Social Media Best Practices.
Mobile Recruiting
Ohne geht es nicht – das Smartphone ist vielen heilig. Und auch die mobile Jobsuche gewinnt immer mehr an Bedeutung. Deine eigene Karrierewebseite sowie Bewerbungsformulare sollten optimiert sein für die Nutzung verschiedener Endgeräte. Ein nicht responsives Design und Fehler in der Darstellung können dafür sorgen, dass ein Bewerbungsprozess vorzeitig abgebrochen wird.
Der Trend geht auch dazu, dass Bewerbungen bequem von unterwegs abgesendet werden. Um das zu unterstützen, solltest du One-Click-Verfahren anbieten sowie deine Bewerbermaske entschlacken. Eine weitere kreative Möglichkeit im mobilen Recruiting bieten QR-Codes auf Werbematerialien, welche mit dem Smartphone gescannt werden und automatisch zur entsprechenden Stellenanzeige oder Landingpage weiterleiten.
Ebenfalls möglich sind spezielle Recruiting-Apps, die das Mobile Recruiting unterstützen. Keine Sorge – das geht auch ganz ohne eigene App-Entwicklung. Unsere Lernapp StudySmarter wird bereits von mehr als 21 Millionen Schülern und Studenten genutzt und bietet die ideale Bühne für deinen Auftritt als Arbeitgeber. Stellenangebote sowie zielgerichtete Anzeigen erreichen unsere Nutzer nativ eingebettet im Lernprozess, ganz egal, ob sie mit Tablet, Smartphone oder am PC lernen. Finde heraus, was unsere Kombination aus Lernplattform und Early-Talent-Recruiting so attraktiv macht.
Video Recruiting
Video-Recruiting kann in verschiedenen Phasen des Bewerbungsprozesses eingesetzt werden, um eine effiziente und aussagekräftige Auswahl von Bewerbern zu ermöglichen. Einige Beispiele:
- Video-Lebenslauf: Statt einem Lebenslauf, können Bewerber in einigen Unternehmen bereits ein kurzes Video einsenden. In diesem können sie ihre Fähigkeiten, Erfahrungen und die Motivation für die Stelle kommunizieren. Im Vergleich zum Lebenslauf erhalten Personalverantwortliche direkt einen persönlichen Eindruck vom Kandidaten.
- Video-Interviews: Besonders in Zeiten der Corona-Pandemie haben sich Video-Interviews zum ersten persönlichen Kennenlernen durchgesetzt. Sie ermöglichen ein ortsunabhängiges Kennenlernen, lassen sich auf Kandidatenseite häufig einfacher mit dem Alltag vereinbaren und gelten als besonders unkompliziert.
- Virtuelle Firmenrundgänge: Besonders wenn mehrere Kandidaten zur Auswahl stehen, kann sich ein virtueller Firmenrundgang anbieten. In Videos oder einer geführten Live-Tour können Bewerber einen Einblick in den Unternehmensalltag sowie die Arbeitsumgebung erhalten.
- Fähigkeiten-Demonstration: Auch Assessment-Center oder Probearbeiten müssen nicht immer vor Ort stattfinden. Für besonders praktisch veranlagte Berufe, können Bewerber kurze Videos ihrer Fähigkeiten aufnehmen. Zugleich besteht die Möglichkeit einzelne Kenntnisse innerhalb von Probeaufgaben online abzufragen.